D&D mit Kindern Teil 1

Es war mal wieder an der Zeit, nach 20 Jahren, ein Rollenspiel anzufangen.
Doch mit wem?
Ohne freunde und Bekannte fällt es mir introvertierten Person schwer, eine Gruppe zu finden.
Aber wofür hat man denn Kinder?
K1 ist nun alt genug, sie muss das auch mal durch machen.

3 ihrer Freunde mit eingeladen, die können das auch ab.

Nun, stellt sich erstmal die Frage, welches System?
MERS, Rolemaster?
Gibts die noch, die hab ich vor 30 Jahren das letzte Mal angefasst.
Shadowrun?
Dafür sind die Kinder noch zu jung, die Welt zu brutal und in einer abgeflachten Version macht es nicht wirklich Spaß.
DSA oder D6D?
Hab ich beides nicht gespielt.
Also muss ich eines davon lernen.
Was bietet mir mehr online Referenzen und Regelwerke?
D&D ganz klar!
(https://e5.tools)

Also die letzten Wochen Regeln gelesen und mich auf DnD eingestimmt.

Heute war es soweit.
4 Kinder, die bislang noch nie ein Pen&Paper erlebt haben, durften in meinen Spielleitergenuß kommen.

Lessons Learned:
4 Kinder sind sehr laut. Ok, als ob ich das noch nicht gewußt hätte.

Kinder haben sehr viel Vertrauen. In einer Erwachsenen Runde, wird alles hinterfragt und angezweifelt, Mißtrauen jedem NPC oder Sache gegenüber. Bei den Kids war es jedoch viel einfacher. Monster sind böse und müssen bekämpft werden. NPCs sind eigentlich nett und man kann sie alles fragen und ihnen alles sagen.

Man sollte als Spielleiter alle Charaktere kennen und mit welchen Waffen oder Sprüchen sie kämpfen, bzw. zaubern können. Hier wurde sehr viel Hilfestellung angeboten von meiner Seite.

Kinder benötigen etwas „Railroading“. Eine offene und freie Welt erschlägt die meisten erstmal. Das hab ich in einer Session 0.1 mit K1 schon festgestellt.
Vorschläge wie: „Du könntest jetzt vielleicht mal..“,“Du hast doch noch das in deiner Tasche..“, lassen die Ratlosigkeit aus den Augen wieder verschwinden.

Pausen einlegen. Ein Kampf ist vorbei, jeder darf sich erstmal stärken, was trinken und essen und sich über den Kampf unterhalten. Oder auch mal nur im Zimmer hin und her toben. Danach klappt das mit dem Sitzen wieder besser.

Süßigkeiten. Krieger wollen gefüttert werden 😀

Figuren und Karten. Bilder sind wichtig, wenn man, wie ich im Beschreiben von Dingen nicht so toll ist.
Also Laptop neben gestellt und immer ein Bild der aktuellen Monster aufgezeigt. Denn so kann man auch ganz locker mit Lego Figuren spielen. Die hat ja wohl jeder zuhause.

Würfelsets. Jedes Kind bekommt ein eigenes Würfelset und es wird nur in der Schale gewürfelt. Alles andere zählt nicht. So gibt es nicht dauerndes Nachfragen, wer hat nun einen passenden Würfel für den nächsten Wurf und auch das große Diskutieren, ich hab doch ne 19 gewürfelt, ist mir nur runtergefallen, entfällt.

Regelanpassung. Ist nicht wirklich notwendig. Alle Würfe sind im Starterset gut beschrieben und nach 2-3 Runden beherrscht das jeder. Wir spielen das dortige Abenteuer mit den vorgefertigten Charakteren.

Beschreibungen. Ich habs ja nicht so mit dem großen Erzählen. Somit wird ein Kampf auch nicht unnötig grausam dargestellt. Kinder grusseln sich gerne ein kleines bißchen, aber dann anatomisch muss nicht unbedingt ins Detail gegangen werden. Aber das kann man je nach Gruppe nochmals nachfragen. Deshalb ist eine Session 0 nicht unbedingt notwendig, da man sowieso den Inhalt auf das Alter zuschneiden sollte.

Ich bin schon freudig gespannt auf die nächste Session. Vielleicht schaffen wir es da, die erste Quest abzuschließen. Ja, es ist langsam und kann sich etwas hinziehen. Aber Zeit sollte man sowieso immer mitnehmen, wenn man Pen&Paper spielt.

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